„Tut mir leid, aber ich kann keinen Cocktail mehr mixen“ - bedauerte Ludwig Seidel. Am späten Abend des Maibaumsetzens am 30. April hatten die vielen Gäste seine Vorräte an Getränken komplett aufgetrunken. Dabei hatte er doch schon wesentlich mehr eingekauft als im Vorjahr. Aber auch am Bierwagen kam schon Panik auf, als das Fass sich immer weiter leerte. Hier konnte, dank der guten persönlichen Beziehungen des ehemaligen ersten Kassierers Manfred Jaskiewitz zu einem Getränkemarktinhaber, noch am späten Abend ein weiteres Fass beschafft werden. „Ein Fischbrötchen bitte“ - der Wunsch wurde ebenfalls bereits kurz nach 20 Uhr vergeblich vorgetragen. Und lange Schlangen vor der Bratwurst- und Pommesausgabe ließen die dort eingesetzten Freiwilligen nicht zur Ruhe kommen. Woran lag es? Das tolle Wetter hatte Besucher aus nah und fern angelockt. „So voll habe ich die Maibaumwiese noch nie gesehen“, stellte der Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt fest, als er, zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Aumund I, Thomas Hagemann, das Kommando zum Hochziehen des Maikranzes gab. Aber nicht nur das gute Wetter hatte die vielen Besucher zum Kommen angeregt. Seit Jahren ist das beliebte Maibaumsetzen der Siedlergemeinschaft auf der Maibaumwiese an der Apoldaer Straße bereits ein „Muss“ für die Aumunder und für Gäste aus der weiteren Umgebung. Hier konnte man sich einmal wieder treffen, miteinander schnacken, zusammen ein Bier oder eine Wurst genießen. Für gute Stimmung sorgte Discjockey Ecke, seine Musik animierte etliche Besucher zum Tanzen. Eine große Hüpfburg war aufgebaut, sodass die Jüngeren sich austoben konnten; für die Älteren und Bequemeren standen Bänke sowohl im Freien wie auch im großen Zelt bereit. Ein fröhliches, friedliches Miteinander, das alle Alltagssorgen vergessen und bis spät in die Nacht viele Gäste ausharren ließ. Am nächsten Morgen, dem ersten Mai, dann der auch bereits zur Tradition gewordene Zeltgottesdienst mit Pastor Lammert. Der Posaunenchor Alt Aumund ersetzte die Orgel, und mit einem fröhlichen „Der Mai ist gekommen“ fand das Maibaumsetzen einen würdigen Abschluss. Alles in allem ein tolles Fest, das von der Siedlergemeinschaft mit viel Arbeit vorbereitet wurde, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat.